Aus Infostealer-Datensätzen konnte Have-I-Been-Pwned-Betreiber Troy Hunt 1,3 Milliarden Passwörter extrahieren.

Troy Hunt hat die Datenbank von Have I Been Pwned um rund 1,3 Milliarden einzigartige Passwörter erweitert. Ein großer Teil stammt aus der erweiterten Sammlung mit dem Namen Synthient. Diese Sammlung bündelt frei zugängliche Daten aus offenen Cloudspeichern und aus Chatgruppen. Daraus hat Hunt nun weitere Passwörter extrahiert und eingepflegt.

Bereits vor etwa zwei Wochen hatte er einen ersten Teil der Datensätze geprüft und rund 183 Millionen Zugangsdaten aufgenommen. Besonders betroffen sind Informationen, die durch sogenannte Infostealer abgeflossen sind. Dabei handelt es sich um Schadprogramme, die sich auf Computern oder Smartphones einnisten und Anmeldungen mitschneiden. Die erbeuteten Daten werden an Steuerungsserver übermittelt und landen nicht selten offen im Netz. Häufig gelangen Infostealer als Beifang über vermeintliche Software Cracks auf die Geräte. Auch Sicherheitslücken in installierter Software können den Weg bereiten.

Warum das wichtig ist

Die Synthient Sammlung umfasst erheblich mehr als nur einzelne Leaks. Sie vereint Einträge aus vielen Datenpannen und dient Angreifern als Grundlage für das sogenannte Credential Stuffing. Dabei werden bekannte Kombinationen aus E Mail Adressen und Passwörtern automatisiert bei anderen Diensten ausprobiert. Wer Passwörter wiederverwendet, läuft Gefahr, dass weitere Konten kompromittiert werden.

Laut Hunt enthält der aktuelle Import 625 Millionen bislang unbekannte Passwörter. Um die Qualität zu prüfen, hat er Abonnenten von Have I Been Pwned um Rückmeldung gebeten. Die Antworten zeigen ein klares Muster. Einige erkannten alte Passwörter wieder, andere sogar noch aktive Varianten. Die Sammlung reicht weit zurück und enthält sowohl sehr alte als auch jüngere Einträge.

Was Sie jetzt tun sollten

  1. Prüfen Sie, ob Passwörter aus Ihrem Umfeld in Leaks aufgetaucht sind. Have I Been Pwned bietet dafür eine eigene Seite, auf der sich Passwörter gegen die Datenbank testen lassen.
  2. Setzen Sie auf einzigartige und starke Passwörter. Ein Passwort Manager hilft, komplexe Zeichenfolgen zu erzeugen und sicher zu verwalten
  3. Aktivieren Sie Mehrfaktor Authentifizierung, wo immer es möglich ist.
  4. Aktualisieren Sie gefährdete Konten sofort.
  5. Prüfen Sie Ihre Endgeräte auf Infostealer. Halten Sie Betriebssysteme und Anwendungen aktuell, entfernen Sie nicht benötigte Software und verzichten Sie auf inoffizielle Bezugsquellen.

Jetzt Handeln

Die jetzt gemeldeten 1,3 Milliarden neuen Einträge sind ein eindringlicher Hinweis darauf, dass gestohlene Zugangsdaten in großem Stil kursieren.

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